Pragser Wildsee
Ikone der Dolomiten
Der Pragser Wildsee zählt zu den bekanntesten Seen Südtirols – ein Ort, der mit seiner smaragdgrünen Wasserfläche und den schroffen Dolomitwänden rundum begeistert. Kein Wunder, dass er zu einem der meistfotografierten Naturjuwele der Alpen wurde. Ob bei Sonnenaufgang in mystischer Stille oder als Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen: Der See zieht Besucher mit seiner einzigartigen Atmosphäre in den Bann. Gleichzeitig ist er ein Ort mit Geschichte – von der k.u.k. Sommerfrische bis zu einem bewegenden Moment der Befreiung am Ende des Zweiten Weltkriegs. Heute verbindet der Pragser Wildsee Naturerlebnis, Erinnerung und eine tief verwurzelte Faszination.
Zwischen Alpenidylle und Zeitgeschichte – Das Hotel Pragser Wildsee
Die Anfänge des Tourismus
Der Pragser Wildsee wurde erstmals im Jahr 1501 schriftlich erwähnt. Die touristische Erschließung begann aber erst im späten 19. Jahrhundert. Im Jahr 1899 wurde das Hotel Pragser Wildsee direkt am Ufer eröffnet. Es wurde vom Architekten Otto Schmid für die Familie Hellenstainer geplant. Zwar war der Bau anfangs umstritten, doch das Hotel entwickelte sich bald zu einem beliebten Ziel für Urlauber.
Ein Ort des Widerstands im Zweiten Weltkrieg
Ein besonderes Kapitel der Geschichte spielte sich hier im Zweiten Weltkrieg ab. Ende April 1945, kurz vor Kriegsende, wurden 139 prominente Häftlinge aus verschiedenen Ländern von der SS in das Hotel gebracht – darunter Politiker, Geistliche, Generäle und Angehörige des deutschen Widerstands gegen Hitler. Die SS hatte den Befehl, sie notfalls zu töten, bevor sie in die Hände der Alliierten fielen.
Die dramatische Befreiung
Durch das mutige Eingreifen des Wehrmachtsoffiziers Wichard von Alvensleben wurden die Häftlinge am 30. April 1945 befreit und im Hotel untergebracht. Emma Heiss-Hellenstainer, die Hotelbesitzerin, kümmerte sich um sie. Am 4. Mai 1945 traf schließlich die US-Armee ein und befreite die Geiseln offiziell.
Ein Ort des Erinnerns
Heute befindet sich im Hotel das Zeitgeschichtsarchiv Pragser Wildsee. Es erinnert an diese dramatischen Tage und bewahrt Dokumente und Geschichten aus aller Welt zur Geiselnahme von 1945. Jedes Jahr im Juli treffen sich hier Nachkommen von Widerstandskämpfern wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg, um gemeinsam zu gedenken.

Anreise zum Pragser Wildsee
Was Sie wissen sollten
Der Pragser Wildsee gehört zu den eindrucksvollsten Naturjuwelen der Dolomiten – entsprechend groß ist sein Besucherandrang, besonders in den Sommermonaten. Um die Natur zu schützen und den Besuch möglichst angenehm zu gestalten, gelten während der Hauptsaison bestimmte Zugangsregelungen. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Anreise – ob mit dem Shuttle, dem eigenen Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zugang in der Hauptsaison (10. Juli – 10. September 2025, 9:30–16:00 Uhr)
In diesem Zeitraum ist der Zugang zum Pragser Wildsee zwischen 9:30 Uhr und 16:00 Uhr nur mit einer gültigen Online-Reservierung möglich – sowohl für den Shuttlebus (Linien 439 & 442) als auch für die Zufahrt mit dem Auto. Die Tickets müssen vorab online gebucht und bezahlt werden. Ohne Reservierung ist in dieser Zeit kein Zugang möglich.
Besuch außerhalb der Stoßzeiten
Wer den See lieber in ruhiger Atmosphäre erleben möchte, sollte ihn vor 9:30 Uhr oder nach 16:00 Uhr besuchen. In diesen Zeitfenstern ist keine Reservierung nötig, und die Zufahrt über die Talstraße ist kostenfrei möglich. Frühmorgens oder am Abend zeigt sich der See von seiner besonders stimmungsvollen Seite – perfekt für Naturliebhaber und Fotografen.
Öffentliche Verkehrsmittel
Unabhängig von der Shuttlepflicht bestehen ganzjährig reguläre Busverbindungen, die Sie bequem in die Nähe des Sees bringen. Eine gute Alternative für alle, die nachhaltig reisen möchten.
Wichtiger Hinweis
Die Zahl der Plätze im Shuttlebus ist begrenzt. Ist das Kontingent ausgeschöpft, bleibt nur die Anreise mit dem Auto – auch hier ist jedoch eine Online-Reservierung verpflichtend.